Besonders in der ersten Schwangerschaft beschäftigt einen das Thema Geburt oft vom ersten Moment an. Und auch wenn die konkreten Vorbereitungen erst ab der 34. bis 36. Schwangerschaftswoche beginnen, schadet es vor allem in Großstädten nicht, sich frühzeitig Gedanken zur eigenen Geburtsvorbereitung mit Yoga, Akupunktur & Co. zu machen.
1) Geburtsvorbereitungskurs – ja oder nein?
Irgendwie haben wir beim Wort Geburtsvorbereitungskurs einen Raum voller hechelnder, hochschwangerer Frauen vor uns, zu denen wir selbst nicht unbedingt zählen wollen. Aber meine Erfahrung war eine andere: wir wurden in den sechs Wochen sehr gut über Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden, Geburtsverlauf und beim Partnerabend mit den zukünftigen Vätern auch über Babypflege aufgeklärt. Zudem konnten wir alle Fragen zu Stillen, natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt usw. stellen, sodass zumindest bei mir die größten Ängste vor der Entbindung und der ersten Zeit mit Baby gebannt waren. Zugegebenermaßen haben wir auch Schwangerschaftsgymnastik und – für mich äußerst hilfreiche – Atem- und Entspannungsübungen gemacht. 🙂
Darüber hinaus ist so ein Kurs die optimale Kontaktbörse für junge Mütter. Um sich in der Elternzeit mit Gleichgesinnten über entzündete Brustwarzen, komische Atemgeräusche und verdächtige Windeinhalte austauschen zu können, ist der Kurs perfekt. Da die Kosten außerdem komplett von der Krankenkasse übernommen werden, stellt sich mir eher die Frage „warum nicht?“.
Für Münchnerinnen kann ich den Bauchraum in Schwabing absolut empfehlen: von der Geburtsvorbereitung über Rückbildung bis hin zu diversen Babykursen habe ich mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt.
2) Geburtsvorbereitende Akupunktur und Dammmassage
Neben der altbewährten Dammmassage war die Akupunktur bei mir ein weiterer Faktor für den guten Geburtsverlauf. Ich habe die ab der 36. Woche ein Mal wöchentlich in der Taxisklinik gemacht, wobei es auch viele Hebammen gibt, die zu einem nach Hause kommen. Die Krankenkasse übernimmt einen Teil der Kosten und die restlichen 15 Euro pro Sitzung waren es mir absolut wert. Dank der schönen Stimmung zwischen Hebammen und anderen Hochschwangeren konnte ich in diesen 20 Minuten auch immer gut entspannen. Bei den letzten Untersuchungen kurz vor der Geburt haben mir zwei Gynäkologinnen unabhängig voneinander einen weicheren Muttermund dank Akupunktur bestätigt – eine gute Ausgangsposition für eine spontane Geburt.
3) Epi-no – der Grund für geringere Geburtsverletzungen?
Mein absoluter Geheimtipp zur Geburtsvorbereitung ist Epi-no. Mir wurde es von einer Freundin empfohlen und ich bin auch überzeugt, dass mir dadurch schlimmere Geburtsverletzungen erspart geblieben sind. Laut meiner eigenen Hebamme betreute sie neben mir gleichzeitig zwei andere Erstgebärende ohne Dammriss, was wohl äußerst ungewöhnlich ist. Der gemeinsame Nenner bei der Geburtsvorbereitung war epi-no. Also auf jeden Fall einen Versuch wert, auch wenn es Überwindung kosten mag.
4) Abwarten und Himbeerblättertee trinken
Neben einer allgemein zyklusregulierenden Wirkung sorgt Himbeerblättertee bei schwangeren Frauen dafür, dass Muttermund und Beckenmuskulatur weich und locker werden. Das kann den Geburtsvorgang beschleunigen, die Wehenphase verkürzen und schmecken tut er auch nicht schlecht.
5) Mein Merksatz für die Wehen
Mein letzter und persönlichster Tipp ist ein Gedanke bzw. ein Bild in meinem Kopf, den mir die Hebamme mit auf den Weg gab: sieh jede Wehe als Welle, die du auf dich zukommen siehst, aber erstarre nicht vor Angst. Schnapp dir stattdessen dein Surfboard (= das ständige, tiefe Ein- und Ausatmen mit leicht geöffnetem Mund), lauf ihr entgegen und bändige sie. Die Wehen auf diese Weise wegzuatmen, hat bei mir zumindest sechs Stunden lang funktioniert.
Alles Gute ❤
Christine
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